Die im Konsumcannabisgesetz (KCanG) nach § 43 gesetzlich verankerte Evaluation der Auswirkungen des Gesetzes hat begonnen. Das zuständige Forschungsprojekt, bekannt als EKOCAN, legte nun seinen ersten Zwischenbericht vor, der eine initiale, wenngleich methodisch limitierte, Bestandsaufnahme der Veränderungen in Deutschland darstellt. Für uns als Anbauvereinigung sind diese ersten evidentiellen Signale von hoher Relevanz, zeigen sie doch, wie die Politik und Wissenschaft die Transformation des Cannabismarktes wahrnehmen. Besonders erfreulich ist die Erkenntnis, dass der vielfach prognostizierte Anstieg des Cannabiskonsums nach der Legalisierung ausgeblieben ist; die Konsumzahlen auf dem Niveau von etwa 5,3 Millionen Erwachsenen (Stand 2024) blieben stabil.
Parallel dazu bestätigt der Bericht einen signifikanten Rückgang der cannabisbezogenen Strafdelikte, was primär auf den erwarteten Wegfall konsumnaher Delikte zurückzuführen ist und eine spürbare Entlastung der Justiz bedeutet.
Im Zentrum des Interesses steht naturgemäß die Entwicklung des Cannabismarktes, insbesondere die im KCanG intendierte Zurückdrängung des Schwarzmarktes. Der Bericht differenziert hierbei analytisch korrekt zwischen der „Bezugsquelle“ (dem unmittelbaren Ort des Erwerbs durch den Konsumenten) und der „Ursprungsquelle“ (der originären Produktionsform). Positiv vermerkt der Bericht, dass der Straßenhandel als Bezugsquelle bereits an Relevanz zu verlieren scheint.
Dieser erste Erfolg der Regulierung zeigt, dass Konsumenten legale oder legalisierte Bezugswege präferieren, sofern diese verfügbar sind. Der Eigenanbau, als eine dieser legalen Quellen, etabliert sich somit als eine erste Säule der Neuordnung, deren quantitative Marktdurchdringung jedoch naturgemäß schwer zu erfassen ist.
Eine zentrale, für uns als WeedGras e.V. besonders relevante Aussage des Zwischenberichts bedarf jedoch einer differenzierten Betrachtung. Die Forschenden konstatieren, dass die Anbauvereinigungen, die zweite Säule der legalen Versorgung, bislang keinen relevanten Beitrag zur Verdrängung des Schwarzmarktes geleistet hätten. Diese Einschätzung muss zwingend in den zeitlichen und administrativen Kontext gesetzt werden. Der Evaluationszeitraum erfasst eine Phase, in der die meisten Anbauvereinigungen – unser eigener Verein eingeschlossen – sich noch in der komplexen Gründungs-, Lizenzierungs- und Aufbauphase befanden. Die Etablierung stabiler Anbauzyklen und die vollständige Versorgung von hunderten Mitgliedern pro Verein ist ein logistischer und botanischer Prozess, der inhärent Zeit benötigt.
Wir als Vorstand des WeedGras e.V. und Ihr als unsere Mitglieder sind Teil eines historischen Strukturwandels. Der erste EKOCAN-Zwischenbericht ist eine wichtige, aber sehr frühe Momentaufnahme. Die Feststellung, dass Anbauvereinigungen ihr volles Marktpotenzial noch nicht entfaltet haben, ist angesichts der kurzen Zeit seit Inkrafttreten des Gesetzes und der Erteilung der ersten Lizenzen trivial.
Wir sind überzeugt, dass unser Modell des qualitätskontrollierten, transparenten und gemeinschaftlichen Anbaus – das terpenreiche und saubere Cannabis, das wir bei WeedGras kultivieren – der entscheidende Faktor sein wird, um dem Schwarzmarkt mittelfristig die Grundlage zu entziehen. Der Abschlussbericht im Jahr 2028 wird, davon sind wir überzeugt, die Effektivität unseres Weges bestätigen.
Ta-Ta
Euer WeedGras
Quellen:
Deutscher Hanfverband (DHV). (2025). Der erste Zwischenbericht zur Evaluation des CanG: Entwicklung des Cannabismarktes.
https://hanfverband.de/der-erste-zwischenbericht-zur-evaluation-des-cang-entwicklung-des-cannabismarktes
Legal Tribune Online (LTO). (2025). Cannabis-Zwischenbericht: Kein sprunghafter Konsumanstieg.
https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/cannabis-zwischenbericht-teillegalisierung-veroeffentlicht-evaluierung
Beck-Aktuell. (2025). 1 ½ Jahre Cannabislegalisierung: Der Konsum stagniert, der Schwarzmarkt auch.
https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/cannabis-legalisierung-evaluation-zwischenbericht-handlungsbedarf
IDW-Online. (2025). Forschende legen erste Ergebnisse zur Evaluation des Konsumcannabisgesetzes vor.
https://nachrichten.idw-online.de/2025/09/29/forschende-legen-erste-ergebnisse-zur-evaluation-des-konsumcannabisgesetzes-vor
